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DRK-Flüchtlingshilfe in Nordgriechenland

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Film & Fotografie für das Deutsche Rote Kreuz in der Region von Idomeni in Nordgriechenland

Für das Deutsche Rote Kreuz habe ich den Aufbau einer Basisgesundheitsstation im Rahmen der Flüchtlingshilfe in Nordgriechenland fotografisch und filmisch dokumentiert. Daraus entstand ein dreiminütiger Hauptfilm, der den ganzen Einsatz zeigt. Zusätzlich habe ich jeden Tag einen kurzen Facebook-Film zu einem Aspekt des Einsatzes produziert. In diesem Beitrag schildere ich meine persönlichen Erfahrungen, mein technisches Herangehen und wie ich meinen Auftrag erfolgreich umgesetzt habe.

Viele Kunden und Bekannte haben mich nach meinen Erfahrungen und Gefühlen auf der Reise gefragt. Natürlich ist es eine besondere Situation auf Menschen zu treffen, die Krieg und schon einige Wochen oder Monate einer schlimmen Flucht hinter sich haben. Die Flüchtlinge waren/sind Journalisten gegenüber freundlich eingestellt und versprühten immer noch die Hoffnung auf ein besseres Leben. Viele fragten mich und andere Kollegen nach Informationen, die wir ihnen natürlich auch nicht geben konnten.

Die Situation in den Flüchtlingscamps ist wirklich furchtbar, die Temperaturen waren immer noch im einstelligen Bereich und Nachts in der Nähe des Gefrierpunktes. Außerdem hat es zwischendurch immer mal wieder geregnet und einige Wochen mit Dauerregen lagen hinter den Flüchtlingen und entsprechend schlammig war es immer noch auf den Ackerflächen am Grenzzaun zu Mazedonien wo das improvisierte Flüchtlingscamp Idomeni entstanden ist.

Meine fotografischen Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp in Idomeni

Für mich und die vielen Kollegen, die seit Wochen über die Situation der Flüchtlinge berichten, war/ist dieser Einsatz bizarr, denn im Gegensatz zu den Flüchtlingen bin ich jeden Abend in ein 30-45 Minuten entfernt liegendes Hotel gefahren. Das war zwar ziemlich einfach, aber warm. Es gab Essen und fließendes Wasser um sich jeden Tag zu duschen. Außerhalb der Hafenstadt Thessaloniki steht der Norden Griechenlands sichtbar unter starkem Einfluss der Finanzkrise und entsprechend heruntergekommen, teilweise verwahrlost sind die Dörfer, Straßen und verlassenen Industriebetriebe in der Region.

Mein Auftraggeber, das Deutsche Rote Kreuz, hatte einen vom Auswärtigen Amt finanzierten Hilfstransport nach Nordgriechenland organisiert, der eine Basisgesundheitsstation vom DRK-Logistikzentrum Berlin-Schönefeld in zwei Flüchtlingscamps in der Nähe von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze brachte. Dort sind nun 30 Helfer in einem internationalen Team aus Ärzten, medizinischem Personal und Logistikern im Einsatz und sorgen für eine bessere medizinische Versorgung der Flüchtlinge.

Bilder vom DRK-Hilfseinsatz in Nordgriechenland

Im “wilden” Camp von Idomeni, das von Flüchtlingen direkt am Grenzzaun errichtet worden ist, gab es bereits eine medizinische Versorgung durch andere Hilfsorganisationen. Daher war das DRK für die beiden vom griechischen Militär errichteten Flüchtlingscamps in Nea Kavala und Cherso (unweit von Idomeni) angefragt worden. Anders als in Minizelten oder wenigen Massenzelten in Idomeni waren hier einheitliche Familienzelte installiert worden. Die Versorgung war sehr einfach, die beiden “offiziellen” Lager sind umzäunt und werden vom Militär kontrolliert. Wer in dem Lager aufgenommen wird erhält einen Passierschein und kann ein- und ausgehen.

An einem Tag gab es mehrere Demonstrationen von Flüchtlingen in der Region. Es war einen Tag nach den Anschlägen von Brüssel und neben Schildern mit der Aufschrift “open the borders” wurden auch Sympathiebekundungen mit den Opfern der Anschläge zum Ausdruck gebracht.

Um vor Ort möglichst mobil zu bleiben hatte ich mein Equipment auf ein Minimum reduziert. Als Basis zwei Kameras (Canon 5D MkIII mit Magic Lantern Firmware-Hack) und ein kleines Objektivset (16-35; 24-70; 70-200; Extender 1,4; 50er 1,2). Fürs Filmen dazu ND-Filter, ein kleineres Stativ mit einem einfachen Fluidkopf, Zacuto Z-Finder Sucherlupe, kleiner Reflektor zum Aufhellen, zwei kleine Akku-LED-Leuchten, externes Richtmikrofon (Sennheiser ME66 mit K6-Batterieadapter) und externes Aufnahmegerät (Olympus LS-11).

Den Schnitt aller Filme habe ich mit Final Cut Pro X gemacht. Vor Ort für die täglichen Facebook-Clips an meinem 11-Zoll MacBook Air, was ohne Probleme funktioniert hat. Die Datensicherung habe ich mit zwei externen Festplatten sichergestellt, auf die an jedem Abend alle Roh-Daten gespiegelt wurden. Eine Festplatte diente als “Arbeitsplatte” auf der ich den Schnitt und die dazugehörige Mediathek gelagert hatte. Die Mediathek habe ich am nächsten Tag auf der anderen Festplatte aktualisiert, bei Verlust der Arbeits-Festplatte wäre also die Schnittarbeit eines Tages verloren gewesen – ein überschaubares Risiko, da vor Ort nur der tägliche Facebook-Clip entstand. Die Sicherungskopie der Rohdaten wäre weiterhin vorhanden gewesen. Die Arbeitsfestplatte hatte ich in meinem Kamerarucksack bei mir, die Sicherungskopie lag im Hotelzimmer (zugegeben ein gewisses Diebstahlrisiko).

Inhaltlich ließen sich die einzelnen Filme nicht besonders exakt vorbereiten, da Zeitplan und genauer Einsatz nicht ganz klar waren. So habe ich jeden Tag journalistisch gedacht und versucht die “Geschichte des Tages” zu finden. Daraus habe ich jeden Tag einen 40-60 Sekunden langen Clip erstellt, der auf der Facebook-Seite des DRK gepostet wurde. Außerdem habe ich noch einen Down-Cut auf 30 Sekunden für Twitter erstellt.

Die Themen meiner Facebook-Filme ergaben sich also aus der Arbeit der DRK-Helfer. Einen ersten Clip hatte ich schon beim Verladen des Hilfstransportes in Berlin produziert. An meinem ersten Arbeitstag in Griechenland war der Hilfstransport noch gar nicht eingetroffen und so halfen einige Ärzte und Krankenschwestern im Flüchtlingscamp in Idomeni bei den Kollegen des Ungarischen Roten Kreuzes aus. Am nächsten Tag habe ich einen DRK-Arzt und eine Krankenschwester in das Flüchtlingscamp von Cherso begleitet, wo sich die beiden die Situation am Standort der Basisgesundheitsstation anschauten. Dann traf der Hilfstransport endlich ein und der Aufbau konnte beginnen – meine Story für den dritten Tag. Am Mittag des vierten Tages war die Station schon teilweise einsatzbereit und ich konnte die ersten Patienten filmen.

Der fünfte Tag war bereits mein letzter Tag vor Ort und die Facebook-Geschichte ergab sich aus den Wetterkapriolen, denn stürmischer Wind hatte über Nacht ein Vorzählt zerstört und die Helfer mussten nun erst einmal Schadenbegrenzung betreiben und alles Equipment sichern. Die Themen und das Filmmaterial für zwei zusätzliche Filme hatte ich noch “nebenbei” gesammelt. Die beiden Filme über einen der Dolmetscher und das mehrsprachige Datenerfassungs-Programm mit Hilfe von Mobiltelefonen habe ich dann auf dem Rückflug fertig geschnitten.

Den dreiminütigen Hauptfilm habe ich dann nach meiner Rückkehr an meinem Schnittrechner im Studio (weiterhin in Final Cut Pro X) geschnitten. Das Drehbuch für diesen Film habe ich erst vor Ort richtig entwickeln können. Im Vorfeld war klar, dass der Transport, Aufbau und die Struktur des Einsatzes erklärt werden soll – mehr ließ sich nicht planen. Vor Ort musste ich den emotionalen roten Faden finden und für mich hat sich dieser dann aus der Situation der Flüchtlinge in Idomeni ergeben.

Nach meinem Besuch in dem chaotischen Lager am Grenzzaun war mir klar, dass ich mit musikunterlegten Bildern aus Idomeni einsteigen wollte. Die inhaltliche Einordnung gab dazu der deutsche Generalkonsul, den ich mit Hilfe der DRK-Pressesprecherin am Rande einer Veranstaltung in Thessaloniki interviewt hatte. Nach den emotionalen Bildern und den Fakten zur Situation der Flüchtlinge in Nordgriechenland hat dann die Pressesprecherin Alexandra Burck die Rahmenbedingungen und Fakten des Hilfseinsatzes erklärt und einer der DRK-Ärzte anschließend von seiner Arbeit in der Basisgesundheitsstation erzählt.


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